Rasante Aufholjagd: Lokalmatador Max Kuen sprintete beim Kufsteinerland Radmarathon zu seinem 3. Sieg
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Mehr als 1000 Ausdauerheld:innen – und damit so viele wie noch nie – traten am Sonntag, den 3. September zeitgleich in die Pedale. Beim Kufsteinerland Radmarathon konnten sie auf drei verschiedenen Strecken zeigen, wie viel Schmalz in ihren Beinen steckt. Den Sieg in der Königsdisziplin „ersprintete” sich in einem spannenden Fotofinish zum dritten Mal der Thierseer Maximilian Kuen, bei den Damen war die Wienerin Martina Putz die Schnellste.
Nicht nur das Wetter spielte beim 7. Kufsteinerland Radmarathon mit – auch aus sportlicher Sicht ging es heiß her: Bis zu 120 Kilometer und 1800 Höhenmeter legten die Athlet:innen binnen weniger Stunden zurück. Auch bei Ausgabe Nummer sieben des Eintagesevents standen wieder drei Rundkurse zur Auswahl, die jedes Fitnesslevel bedienen. Neben der Seen- und Panoramarunde wartete mit dem Marathon die größte Challenge des Tages auf die motivierten Pedalritter.
BETZ ÜBERNAHM ÜBERNAHM DAS RENNKOMMANDO
Die Strecke der Superlative ist nichts für schwache Wadln und umfasst satte 120 Kilometer und 1800 Höhenmeter. Hier setzte sich der Tiroler Maximilian Kuen nach über drei Stunden Fahrzeit im Zielsprint hauchdünn vor dem Vorjahres-Dritten Dennis Biederer (GER) und dem Vorarlberger Skibergsteiger Daniel Ganahl durch. Nach 2019 und 2022 war es Kuens dritter Triumph bei
seinem Heimrennen.
Lange Zeit sah es jedoch so aus, als würde der Sieg des Kufsteinerland Radmarathons erstmals nicht in rot-weiß-roter Hand sein. Quasi im Alleingang bewältigte der Deutsche Simon Betz rund zwei Drittel der Strecke. Die Entscheidung fiel schließlich nicht am Berg, sondern erst kurz vor Schluss, als ein Quartett rund um Titelverteidiger Max Kuen zum Angriff ansetzte.
FRÜHE FÜHRUNG
Aber von vorne: Bei Kaiserwetter zeigte sich die Festungsstadt von ihrer besten Seite, als mehr als 1000 Radsportler:innen aus 27 Nationen pünktlich um 7.30 Uhr vom Oberen Stadtplatz aus ins Renngeschehen starteten. Nach etwa drei Minuten hatte auch der letzte Starter den Zielbereich verlassen – mit gewohnt hohem Tempo ging es kurz darauf ins hochgelegene Thierseetal. Somit galt es schon vom ersten Tritt an, sämtliche Kräfte zu mobilisieren, um den ersten von vielen schweißtreibenden „Höhepunkten” zu meistern.
Oben angekommen, sorgte Simon Betz gleich für eine erste Entscheidung. Der 30-Jährige setzte bereits nach den ersten Kilometern zu einer Attacke an und überholte seinen bis dahin führenden Landsmann Martin Gluth. Danach führte die Strecke auf flachem Terrain weiter in Richtung Reintaler See nach Kramsach, wo sich eine schwarz-rot-goldene Spitzengruppe rund um Simon Betz, Oliver
Krogloth, Alex Schnerruw und Marius Enzinger formierte. Kurz vor dem herausfordernden Anstieg in Brandenberg gelang es Betz, wieder das Rennkommando zu übernehmen.
KUEN STARTETE AUFHOLJAGD
Als Solist bewältigte Betz innerhalb von 3,5 Kilometern satte 400 Höhenmeter und verschaffte sich einen beträchtlichen Vorsprung auf seine Konkurrenten. Diesen ließ er sich dann lange Zeit nicht mehr nehmen – zwischenzeitlich standen fast drei Minuten Abstand auf seine Verfolger zu Buche. Insgesamt radelte Betz gut eine Stunde souverän und abgeschieden an der Spitze, ehe sich ihm nach und nach ein vierköpfiger Verfolgertross näherte. Das Gespann, bestehend aus Jakob Hartmann und Dennis Biederer (beide GER) sowie Skibergsteiger Daniel Ganahl (AUT) und Lokalmatador Maximilian Kuen, strampelten ab Radfeld ordentlich in die Pedale und legten ein rasantes Tempo vor.
Dieser taktische Schachzug mündete in einen spannenden Endspurt. Den letzten Anstieg von Mariastein nach Angerberg bewältigte Simon Betz noch in Alleinfahrt, auf den letzten Kilometern war aber dann Schluss – in Oberlangkampfen bezahlte er für seine „Flucht“ und es ging zu fünft in die entscheidende Phase entlang des Inns zurück nach Kufstein.
„EIN UNBESCHREIBLICHES GEFÜHL”
Der Sprint um den Sieg hätte nicht spannender sein können – schlussendlich musste das Fotofinish entscheiden. Der Thierseer Maximilian Kuen hatte nach 3 Stunden, 7 Minuten und 30 Sekunden den längeren Atem und schaffte es wenige Zentimeter vor dem zweitplatzierten Dennis Biederer (GER) über die Ziellinie. Damit gelang dem 31-Jährigen nicht nur der „Hattrick” beim Kufsteinerland Radmarathon, sondern auch die Titelverteidigung.
„Das heute so abzuschließen vor der eigenen Haustüre – was Schöneres kann es fast nicht geben. Ein unbeschreibliches Gefühl”, sagte ein überglücklicher Max Kuen, der zwischenzeitlich nicht mehr damit rechnete, überhaupt vom Stockerl zu lachen. „Wir vier Verfolger haben uns irgendwann gedacht, jetzt auf Angriff gehen oder nie – und das Vollgas geben hat sich ausgezahlt. Im Zielsprint konnte ich wieder auf meine Stärken zählen, aber nach so einem Rennen ist das natürlich nicht selbstverständlich.”
Simon Betz musste nach einem starken Rennen am Ende ordentlich Federn lassen und landete auf dem 5. Platz.
DAMEN-SIEGERIN: WIEDERSEHEN MACHT FREUDE
Knapp 21 Minuten nach dem schnellsten Mann radelte die souveräne Damen-Siegern Martina Putz ins Ziel. Die Wienerin konnte in diesem Jahr bereits einige Erfolge einfahren, der Endorphinausstoß beim Kufsteinerland Radmarathon sei aber ein ganz besonderer: „Ich bin hier 2018 mein erstes Radrennen überhaupt gefahren. Hier heute am Podium zu stehen, hätte ich mich nicht zu träumen gewagt”, freute sie sich. Putz triumphierte nach drei Stunden, 28 Minuten und 49 Sekunden knapp vor der Deutschen Daniela Kratzer. Platz 3 ging an die Steirerin Belinda Holzer. „Es war ein ganzes Stück Arbeit, meine Konkurrentinnen stückweise abzuhängen, den größten Respekt hatte ich definitiv vor den Abfahrten”, so das Resümee der strahlenden Gewinnerin.
FORTSETZUNG FOLGT 2024
Neben der Königsdisziplin standen zwei weitere Disziplinen auf dem Programm. Bei der 95 Kilometer langen Seenrunde, die weitgehend dem Marathon entspricht, jedoch den kräftezehrenden Ausflug nach Brandenberg ausspart, hatten Niklas Wellmann (GER, 2:24:31,6) und Nina Gunther (GER, 2:41:32,3) die Nase vorne. Alle, die es gemütlicher angehen wollten, entschieden sich für die 48 km lange Panoramarunde, bei der Andre Resch (AUT, 1:13:50,6) und Eva Neukamm (GER, 1:22:45,8) die schnellste Zeit hinlegten.
Georg Hörhager, Obmann vom Tourismusverband Kufsteinerland, sprach von einem ganz besonderen „Kribbeln”, das der Radmarathon jedes Jahr aufs Neue hervorruft: „Die Stimmung ist schon seit Tagen genial. Das verflixte 7. Jahr hat sich als verflixt gut herausgestellt – mit 1000 Starter:innen sind so viele wie noch nie unserer Einladung gefolgt. Sein Blick ist bereits auf die 8. Auflage gerichtet, denn: „Das Kufsteinerland strahlt dank unserer vielen Sportevents weit über die Grenzen hinaus und wir freuen uns schon, wenn sich Radsportfans aus aller Welt auch 2024 wieder in der Festungsstadt treffen.”
KUFSTEINERLAND VERBINDET
Insgesamt waren in diesem Jahr 27 Nationen vertreten, darunter neben europäischen Athlet:innen auch Teilnehmende aus den USA, Neuseeland, Malaysia, Südamerika, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Japan. Die Altersspanne betrug ganze 60 Jahre – der älteste Starter wurde 1948 geboren, der jüngste 2008. Somit schafft es der Kufsteinerland Radmarathon einmal mehr, nicht nur Länder, sondern auch Generationen miteinander zu verbinden.
www.kufsteinerland-radmarathon.at
Ein besonderer Dank gilt dem Hauptsponsor des Events, der Sparkasse Kufstein.
ERGEBNISSE 7. KUFSTEINERLAND RADMARATHON:
Herren:
1. Platz: Maximilian Kuen, AUT, Max Kuen Coaching, 3:07:30,0
2. Platz: Dennis Biederer, GER, Radteam IMPULS e.V., 3:07:30,2
3. Platz: Daniel Ganahl, AUT, Radsport Bachmann, 3:07:30,4
Damen:
1. Platz: Martina Putz, AUT, Geizhals.at VICC Racing Division, 3:28:49,7
2. Platz: Daniela Kratzer, GER, Next Level Racing, 3:29:56,2
3. Platz: Belinda Holzer, AUT, Team ARBÖ ASKÖ Cookina Graz, 3:31:39,8
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